Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 123 >

ETH Forschungsgebäude GLC, Zürich

ARCHITEKTUR
Boltshauser Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
ETH Immobilien Zürich

Der neue Gebäudekomplex gehört zu den ersten Bausteinen des Masterplans 2014 für das Hochschulquartier Zürich. Der rund 110 Meter lange Neubau bildet zusammen mit dem bestehenden Gebäude ETZ einen Hof und reiht sich so in die bestehende Typologie ein. Der mittig liegende Paul-Scherrer-Hörsaal wurde zum Herzstück der neuen Gesamtanlage. Die Vereinigung von Neubau und Bestand führte zu einer Klärung der städtebaulichen Situation und ermöglichte betriebliche Synergien. Aufgrund der Hanglage war die Entwicklung des Schnitts besonders anspruchsvoll. Die Seesicht durfte nicht beeinträchtigt werden, sodass strassenseitig nur fünf Geschosse möglich waren. Hangseitig treten zwei Geschosse in Erscheinung.

An der Kurve der Gloriastrasse bildet eine neue Aussentreppe einen markanten Zugang. Auf dem oberen Niveau befindet sich die neue Adresse der Anlage. Hier befinden sich sowohl der Haupteingang des Neubaus wie auch die Zugänge zum Bestand. Die öffentlichen Nutzungen befinden sich im Erdgeschoss, die drei Obergeschosse umfassen die Labor- und Büronutzungen und die Untergeschosse enthalten die Speziallabore, Technik- und Betriebsräume.

Der Glasfassade steht hangseitig das massige Tragwerk der Hangsicherung gegenüber. Das imposante Bauwerk ist als bogensegmentförmige Stützmauer konzipiert, welche in Schlitzwandscheiben übergeht, die in den Felsuntergrund eingespannt sind. Die über 110 Meter lange und rund 18 Meter hohe Bogenmauer leitet die Kräfte ab. Die Hohlräume in der tonnenförmigen Mauer dienen als Klimaregister: Frischluft wird angesogen und den Lüftungsanlagen im Untergeschoss zugeführt. Die Masse des Erdreiches wärmt die Aussenluft im Winter und kühlt sie im Sommer. über diese Massnahme kann eine erhebliche Menge an Energie für die Lüftungsanlagen eingespart werden. Im Heiz-, Kühlkreislaufsystem wird die überschüssige Energie aus der Abwärme in Pufferspeicher eingelagert und bei Bedarf dem Kreislauf gestaffelt zurückgeführt. Dies dient ebenfalls einer deutlichen Minimierung des Primärenergiebedarfs.

Die Doppelhautfassade ist geschossweise mit Brandschutzklappen ausgestattet, welche einerseits den Brandüberschlag verhindern und andererseits den Zwischenraum klimatisch regulieren. Im Sommer wird die Fassade hinterlüftet und lässt die warme Luft über das Dach entweichen, im Winter wird die Luft geschossweise gestaut und wirkt als Wärmepuffer. Die Fassade trägt damit nicht zu einer guten Tageslichtversorgung bei, sondern auch zur Regulierung des Raumklimas.