Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

Nominierung 2016

Sanierung und Erweiterung Landesmuseum, Zürich

ARCHITEKTUR
Christ & Gantenbein, Basel

BAUHERRSCHAFT
Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern

Mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus am 1. August 2016 erreicht die fast zwei Jahrzehnte umfassende Neuorientierung des Schweizerischen Nationalmuseums einen vorläufigen Höhepunkt. Ab 2007 konnte im Haupthaus am Platzspitzpark in Zürich (erbaut ab 1892 vom damals erst 34­jährigen Gustav Gull) die Sanierung des zentralen Trakts in Angriff genommen werden. An einen ab 2012 sanierten Seitenflügel schliesst nun der für Zürcher Verhältnisse expressiv geformte und zugleich zurückhaltend in «weichem» Tuffbeton gehaltene Erweiterungsbau an. Der in seinem Ausdruck zunächst rätselhafte Bau wirkt einerseits schwer, windet sich aber zugleich leichtfüssig in mehreren Knicken auf und ab in den Park, schwingt sogleich wieder zurück und dockt an den Hauptbau an. Das Märchenschloss des Landesmuseums und sein kräftiger Erweiterungsbau umschliessen nun zwei in Form, Proportionen und Charakter ganz unterschiedliche Höfe: Der eine ist noch geprägt von der historistischen Architektur, der andere vom neuen Teil und einem einzigartig gerahmten Ausblick in den Park. Der bereits von Gull angelegte Parcours durch die Ausstellungen wird im Neubau um eine Schlaufe erweitert. Die Innenräume sind entsprechend als dynamische Raumfolgen ausgelegt, da und dort öffnen sich grössere Säle im Kontinuum. Spektakulärer Höhepunkt der Raumsequenz ist die lange Treppenkaskade, die in einem Guss zwei Geschosse überwindet.